SW&D AKTUELLES
SIRIUS Band 8/Heft 2 erschienen
DIE „ZEITENWENDE“ – EIN DEUTSCHES STILLLEBEN IN ZEITEN FUNDAMENTALEN GLOBALEN WANDELS?
Die zweite Ausgabe von SIRIUS - Zeitschrift für Strategische Analysen für das Jahr 2024 ist zum Schwerpunktthema "DIE „ZEITENWENDE“ – EIN DEUTSCHES STILLLEBEN IN ZEITEN FUNDAMENTALEN GLOBALEN WANDELS?" erschienen.
Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine sprach Bundeskanzler Olaf Scholz im Februar 2022 von einer „Zeitenwende“ und kündigte damit einen Wechsel der deutschen Politik gegenüber Russland an sowie die Bereitstellung von einmalig 100 Milliarden Euro „Sondervermögen“ für die Bundeswehr. Darüber hinaus erklärte er, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Mehr als zwei Jahre nach dieser Rede stellt sich die Frage: Wie ernst ist es der Bundesregierung und den tragenden Parteien mit dieser Zeitenwende?
Die aktuelle SIRIUS-Ausgabe beleuchtet mit ihren Aufsätzen und Analysen Aspekte zu dieser Frage:
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Der Artikel von Thomas Jäger "Handlungsspielräume deutscher Sicherheitspolitik nach Russlands Angriff auf die Ukraine 2022" setzt sich kritisch mit den von Olaf Scholz gesetzten Narrativen in Bezug auf die Chancen der Gestaltung in einer multipolaren Welt auseinander.
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Thomas Horlohe argumentiert in seinem Beitrag "Die „Zeitenwende“ und die Suche nach einem Paradigma für die postliberale internationale Ordnung", dass die vom Bundeskanzler verkündete „Zeitenwende“ große Erwartungen geweckt habe, die durchweg enttäuscht worden seien.
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Der Beitrag "Zermürbung durch Mehrfrontendruck: Wie die Achse der Autokratien die westliche Allianz in die Knie zwingen will", von Heiko Herold, führt aus, wohin eine Politik führen kann, die nicht die realen Gefahren und Risiken sieht, sondern die auf Multilateralismus setzt.
- Die Kurzanalyse von Peter Eitel, „It’s Geopolitics, Stupid!? – Zehn Thesen über den Zusammenhang zwischen Geopolitik und Wirtschaft“, setzt diese Gedanken fort mit Blick auf deutsche Unternehmen, die international Handel betreiben und weltweit agieren.
Zwei weitere Artikel setzen die Diskussion um die Lehren aus dem Ukraine-Krieg aus dem Heft1/2024 fort:
- Torben Schütz vertritt in seinem Beitrag „Der lange Schatten der Standardisierung in Allianzen – technologische Pfadabhängigkeit, strategische Tiefe und globaler Rüstungsmarkt“ die These, dass die von Allianzen während des Kalten Krieges veranlasste technische Standardisierung von Artilleriemunitionskalibern bis heute auf dem globalen Rüstungsmarkt nachwirken.
- Antje Nötzold thematisiert in ihrem Artikel „Die sicherheitspolitische Bedeutung von Weltraum und NewSpace im Ukraine-Krieg – politische Implikationen für die militärische und kommerzielle Raumfahrtnutzung“ die neue erweiterte Bedeutung des Weltraums in Konflikten und Kriegen
Ergänzt werden diese Beiträge durch Ergebnisvorstellungen diverser internationaler strategischer Studien und mehrere Buchbesprechungen.
Wie gewohnt, steht die gesamte aktuelle Ausgabe online durch die Open Access-Lizenz über den De Gruyter Verlag HIER frei zur Verfügung.