Lange Zeit war die vorherrschende Meinung, dass man in Russland und China sichere Bezugspartner dafür hätte. Doch nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der sich abzeichnenden kritischen Lage in Ostasien, sind die Energie- und Rohstoffversorgung sowie der Schutz kritischer Infrastruktur neu zu betrachten. Das aktuelle Heft der SIRIUS befasst sich nun mit der Verletzlichkeit kritischer Infrastruktur und der Abhängigkeit Deutschlands und anderer Nationen von externen Ressourcen, wie Energie oder Rohstoffen.
- Frank Umbach setzt sich in seinem Aufsatz „Energiesicherheit unter Bedingungen der Dekarbonisierung von Wirtschaft und Verkehr“ kritisch mit der Erwartung auseinander, die Dekarbonisierung von Wirtschaft, Verkehr und sonstigem Energieverbrauch werde zu einer Abnahme geostrategisch relevanter Abhängigkeiten führen.
- Der Artikel „Eine EU-Rohstoffagentur – Sinnvolles Instrument für die europäische Rohstoffsicherheit?“ von Jakob Kullik, Jens Gutzmer und Ludwig Gramlich versteht sich als offener Impuls und hypothetische Vorüberlegung in der aktuellen Debatte über Europas multiple Rohstoffherausforderungen und befasst sich mit dem Problem der kritischen Rohstoffe, die Frank Umbach angesprochen hat.
- Der Beitrag „Toxische Türöffner – Smart Ports als geoökonomisches Handlungsfeld“ von Heiko Borchert, Tim Rühlig und Valentin Weber entwickelt in einem 5-Punkte-Plan einen deutschen Smart-Ports-Ansatz, um dieses dynamische Handlungsfeld zu Modernisierung und Digitalisierung von Überseehäfen als kritischer Infrastruktur unter Bedingungen geopolitischer Rivalitäten aktiv mitgestalten zu können.
- Der Beitrag „Der Schutz maritimer kritischer Infrastrukturen und das Konzept der Abschreckung“ von Julian Pawlak befasst sich mit dem Schutz maritimer kritischer Infrastruktur und zeigt hier Lösungsansätze auf. Es wird aufgezeigt, dass der Schutz maritimer kritischer Infrastrukturen als ein Teil effektiver Abschreckung anzusehen ist.
In den Kurzanalysen befassen sich zwei Beiträge mit regionalen Konfliktfeldern:
- „Unruhefaktor Iran – Welche Kriegsrisiken bestehen im Nahen Osten?“ stellt Ergebnisse einer Studie des ISPK zu den Aussichten für Kriege im Nahen Osten vor.
- „Der Disput über das Raketenabwehrsystem THAAD in Südkorea – Wie Seoul seine nationalen Interessen im Kontext des sino-amerikanischen strategischen Wettbewerbs verfolgte“ von Maximilian Ernst befasst sich mit Südkoreas Entscheidung, das amerikanische Raketenabwehrsystem THAAD trotz massiver chinesischer Sanktionen aufstellen zu lassen.
Auch die aktuelle Ausgabe der SIRIUS schließt mit mehreren Buchbesprechungen ab.
Wie gewohnt, steht die gesamte aktuelle Ausgabe online durch die Open Access-Lizenz über den De Gruyter Verlag HIER frei zur Verfügung.
